„Le poème de la puissance“ stellt meinen Versuch dar, die Klänge der elektronischen Musik elegant mit denen der Orchestermusiker zu verbinden, ohne dass eine der beiden Komponenten wie ein Fremdkörper wirkt.
Die Idee ist nicht neu: Olivier Messiaen verwendete in seiner Oper Saint François d’Assise und seiner Turangalîla-Sinfonie bereits das Ondes Martenot (1928). Auch andere elektronische Instrumente, wie das Theremin oder das Trautonium (nach Friedrich Trautwein), das einem modernen Synthesizer ähnelt (jedoch mit Röhren ausgestattet und sehr eigener Spielmechanik versehen), kamen bei den Komponisten Arnold Schönberg und Paul Hindemith zum Einsatz. Doch diese instrumentellen Kombinationen fanden bald ein abruptes Ende.

Natürlich sollen die Versuche und Werke von Pierre Boulez und Karlheinz Stockhausen nicht unerwähnt bleiben. Sie gehen meines Erachtens aufgrund ihres Charakters und ihrer Ausführung jedoch am etablierten Konzertbetrieb vorbei.

Kurier, 9.11.2021