Wolfgang-Michael Bauer ist ein vielseitiger Komponist, dessen Werk eine faszinierende Synthese aus klassischer Musik und Jazz im Geiste von Nikolai Kapustin sowie unter dem Einfluss der Chick Corea Elektric Band schafft, angereichert durch die dynamischen Elemente der Fusion. Seine Kompositionen verknüpfen die virtuose Präzision und strukturelle Eleganz der klassischen Musik mit dem harmonischen Reichtum und der lebendigen Ausdrucksweise des Jazz.
Durch die Integration moderner Rhythmen, komplexer Harmonien und energetischer Basslines entsteht ein genreübergreifender, zeitgenössischer Klang, der sowohl intellektuell anregt als auch emotional mitreißt. Obwohl seine Musik vollständig ausnotiert ist, erweckt sie durch ihre dynamische und fließende Gestaltung den Eindruck von Improvisation. Bauers Schaffen erstreckt sich über ein breites Spektrum, von intimer Kammermusik wie Klavier-Solowerken über kraftvolle Big-Band-Arrangements bis hin zu großangelegten Orchesterkompositionen, die seine charakteristische Lebendigkeit und emotionale Tiefe widerspiegeln.

Ein Höhepunkt seines Schaffens ist das Tripelkonzert für Violine, Cello, Klavier und Orchester, das im Casino Baden uraufgeführt wurde und seine Fähigkeit unterstreicht, komplexe Klangwelten mit emotionaler Tiefe zu vereinen.
Ebenso beeindruckt sein Werk Le poème de la puissance, das 2021 mit dem Burgenländischen Hochschulpreis ausgezeichnet wurde. Der Gutachter Wolfram Wagner lobte es als „sehr gute Komposition im zeitgenössischen Stil mit wirkungsvoller Verbindung von Elektronik und Orchesterklang“, was Bauers innovativen Umgang mit modernen Klangmedien unterstreicht.

Seine Werke wurden von namhaften Künstlern wie Alexander Rößler, Othmar Müller, Wolfgang Capek, Doris Adam, Julian und Margit Fussi interpretiert und fanden großen Anklang.

Geboren in Baden bei Wien, begann Wolfgang-Michael Bauer seine musikalische Laufbahn mit einem Tontechnikstudium an der SAE in Wien, bevor er sich der Komposition widmete. Er studierte Komposition an der Joseph Haydn Privathochschule in Eisenstadt unter der Leitung von Tibor Nemeth (ArtD.) sowie an der VŠMU in Bratislava bei den renommierten Professoren Vladimír Bokes und Jevgenij Iršai. Seit 2016 leitet er eine Kompositionsklasse an der Joseph Haydn Privathochschule in Eisenstadt, wo er seine innovative Kompositionsweise an junge Künstler weitergibt. Mit Leidenschaft fördert er die nächste Generation von Musikern, indem er ihnen die Freiheit und die Werkzeuge vermittelt, ihre eigene musikalische Sprache zu entwickeln, die Tradition und Moderne auf einzigartige Weise verbindet.

Bauers Arbeit wurde vielfach gewürdigt: 2013 erhielt er den Theodor Kery Förderungspreis, und im selben Jahr sowie 2016 war er zu Gast in der renommierten Ö1-Sendung Zeit-Ton, wo er Einblicke in sein Schaffen gab. Ein besonderer Meilenstein war 2019, als Bauer als erster Komponist seit der Gründung der geschichtsträchtigen Mozartgemeinde Wien im Jahr 1913 einen Kompositionsauftrag erhielt. Daraus entstanden die Amadeus-Variationen, die innerhalb kurzer Zeit mehrfach aufgeführt wurden und seine Fähigkeit unter Beweis stellten, Mozarts Erbe mit zeitgenössischen Elementen zu verbinden.

Bauer

Wolfgang-Michael Bauer ist Mitglied der Schweizer Künstlerinitiative “another morning“ und hat in der Schweiz bereits einige interessante Projekte zur Aufführung bringen können.
Sein Freund und Kollege Christian Bolt fertigte im Zuge dieser Initiative 2015 eine Büste von ihm an. Sie ist seitdem im Atelier Bolt zu sehen.